4.4 Aussichten des deutschen Biomarktes


Der deutsche Biomarkt ist im Wandel. Was einst wohlhabenden Ökopionieren vorbehalten war, daß wird heute für die breite gesundheitsbewußte Masse erschwinglich. Immer mehr fragt der Verbraucher nach: Welche Inhaltsstoffe sind in dem Lebensmittel anzutreffen? Wie hoch ist der Fruchtanteil? Welche Herkunft haben die verwendeten Rohstoffe? In diesem Kapitel wird verdeutlicht, mit welchen neuen Umweltzeichen für biologisch gesunde Nahrungsmittel der Verbraucher zu rechnen hat, und welchen Stellenwert diese Label aus gesundheitlichen und ökologischen Aspekten haben.

4.1. Verbände und andere Initiativen des deutschen Biomarktes

4.2. Lösung des Versorgungsproblems

4.3. Staatliche Eingriffe

4.4. Aussichten des deutschen Biomarktes




4.4 Aussichten des deutschen Biomarktes

Der deutsche Biomarkt bereitet sich vor, Verbraucher gewissenhaft bei dem Finden einer ökologischen Einstellung durch Markttransparenz und geschlossenem Marktaufkommen zu unterstützen. Die eingeführten, biologisch ausgerichteten Handelswaren von Rewe, Metro und anderen Einzelhandelsketten werden Konkurrenz durch das Öko-Prüfzeichen erhalten. Das Öko-Prüfzeichen soll die in Deutschland bestehende Konsumunsicherheit vieler am Kauf von Bioprodukten interessierten Verbraucher beenden.1 Diese Konsumunsicherheit, die mit den Fachleuten der Lebensmittelbranche geteilt wird, wie ein Test auf der BioFach 1997 in Frankfurt belegte, wo Fachbesucher Bioprodukte von konventionellen zu trennen hatten, was gerade 29,7% der Fachbesucher gelang.2 Dieses Ökolabel ist ein wichtiger Schritt für die Erkennbarkeit heimischer Öko-Produkte am Markt und sichert den Absatz deutscher Öko-Lebensmittel.3 Darüber hinaus ist zu erwarten, daß Großabnehmern in Verarbeitung und Handel es künftig leichter haben, Partien aus unterschiedlichen Anbauverbänden zusammenzufassen.4 Dieser Vermarktungsweg wird sich zukünftig stark weiter entwickeln, da man an Stätten des alltäglichen Einkaufs, seine Nachfrage an Bioprodukten bequem befriedigen möchte. Zu dem wird der Verbraucher eine nie gekannte Qualitätsvielfalt antreffen, da er es bisher gewohnt war, nur die Waren der traditionellen Landwirtschaft angeboten zu bekommen. Zu diesen Waren werden sich drei Einstufungen von Lebensmitteln des




Abbildung 18: Zukünftiges Lebensmittelangebot nach Qualitäten


ökologischen Landbaus gesellen (siehe Abbildung 18). Die Rewe Handelsgruppe in Köln macht bereits heute rund 500 Mill. DM Bio-Umsatz im Jahr.5 Es wird ein schnell steigender Wachstumsmarkt entstehen, der die Gründe für die bisherige Kaufenthaltung entschärfen wird, da mit sinkenden Preisen, transparentem Ökolabel und einer zukünftig hohen Distributionsdichte zu rechnen ist.6


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4. Überblick und Tendenzen des deutschen Biomarktes


1Vgl. AGRA-EUROPE (3/1999): Das Öko-Prüfzeichen - nur ein erster Schritt zur Stärkung des Öko-Landbaus, SONDERBEILAGE 1.

2Vgl. Stiftung Ökologie und Landbau (4/1997): Selbst Fachleute erkennen Bioprodukte nicht eindeutig, S. 30.

3Vgl. AGÖL Pressekonferenz Berlin (29.01.1999): Statement Jan von Lederer, S. 1.

4Vgl. AGRA-EUROPE (3/1999): Das Öko-Prüfzeichen - nur ein erster Schritt zur Stärkung des Öko-Landbaus, SONDERBEILAGE 3.

5Vgl. Stiftung Ökologie und Landbau (1/1999): Der Biomarkt im Deutschland im Jahr 2010, S. 6-7.

6Vgl. Stiftung Ökologie und Landbau (1/1998): Kaufen junge Erwachsene Ökoprodukte, S. 27.